Inkrementelle und radikale Innovationen bei Blutbildanalysatoren

zur Tabelle: Systeme für die Blutbildanalyse

Die hämatologische Routinediagnostik schien bis vor wenigen Jahren nur noch inkrementelle Verbesserungen zu benötigen. Vor allem der Workflow wurde immer weiter optimiert: Von POCT bis zur Laborstraße, mit und ohne Probenzufuhr, Probenvorverdünnung, Blutausstrich etc. ist heute alles möglich. Es lohnt sich deshalb, die Herstellerangaben auf diesen beiden Doppelseiten genau zu studieren, um die optimale Kombination auszuwählen.
In der Analytik gibt es aber auch „radikale Innovationen“, denn seit Kurzem werden neue Techniken wie etwa Fluoreszenz-Durchflusszytometrie oder digitale Bildverarbeitung integriert. Sie bereichern das Parameterspektrum durch zahlreiche neue Details und ziehen notgedrungen eine Flut neuer Abkürzungen nach sich. Wir haben in der Tabelle möglichst viele davon erklärt; wer sich für die Details interessiert, sollte die im Tabellenkopf angegebenen Ansprechpartner kontaktieren.

Geräte für das Zentrallabor
Alle hier vertretenen Anbieter haben Geräte für die laserbasierte Durchfluss­zytometrie im Programm, die – teils separat, teils integriert – eine detaillierte Charakterisierung von Retikulozyten (Axon Lab, Beckman Coulter, Siemens, Sysmex) bzw. Leukozyten (Abbott, Beckman Coulter, Sysmex) erlauben. Axon Lab, Beckman Coulter, Siemens und Sysmex vertreiben auch Mikroskope mit Pattern-Recognition.
Axon Lab konzentriert sich auf Stand-Alone-Geräte und bietet auch eine CRP-Bestimmung aus EDTA-Blut an. Die übrigen vier Hersteller setzen auf modulare Workcell-Konzepte mit integriertem Probentransport. Beckman Coulter kann bis zu drei DxH 800, Abbott bis zu vier Sapphire, Siemens beliebig viele ADVIA 2120i Systeme und Sysmex bis zu neun Module der XN-Serie hinter­einander schalten. Eine Anbindung von Ausstrich- und Färbeautomaten ist bei Abbott, Beckman Coulter, Siemens und Sysmex möglich.

Kompaktsysteme für POCT
Leistungsfähige Vollautomaten sind keine Domäne großer Labore. Für kleine Krankenhäuser und POCT-Anwendungen präsentieren Axon Lab (S. 163), Siemens (S. 167) und Sysmex (s. u.) kompakte Geräte, die besonders einfach zu bedienen sind und ihren großen Geschwistern im Funktionsumfang für Routineanwendungen kaum mehr nachstehen.  


ge, rg