Beim Bekämpfen von Infektionen sind sie erste Klasse: neutrophile Granulozyten, Fresszellen des Immunsystems. Sie stehen allerdings auch im Verdacht, Krebs zu fördern. Ein Forscherteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Prof. Sven Brandau von der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) konnte das erstmals im menschlichen Tumorgewebe nachweisen. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des renommierten Journals Science Immunology erschienen.
Mit aufwendigen spezialmikroskopischen Techniken und Analysen haben die Wissenschaftler nun erstmals die Interaktion zwischen den Fress- und Killerzellen sichtbar gemacht, und konnten zeigen, dass die Granulozyten die Killerzellen, die eigentlich gegen den Krebs vorgehen, an ihrer Arbeit hindern und ausschalten.
In künftigen Studien möchten die Essener Forscher die Fresszellen davon abhalten, ins Tumorgewebe einzudringen, um u. a. neuartige Immuntherapien gegen Krebs zu ermöglichen.