Neuer Ansatz für adrenokortikales Karzinom: ROR1-spezifische CART gegen endokrinen Tumor

Der einzige kurative Behandlungsansatz für das Nebennierenrindenkarzinom (adrenokortikales Karzinom; ACC) sei die komplette chirurgische Resektion, erklärt Prof. Martin Fass­nacht, Universitätsklinikum Würzburg (UKW), in einer Pressemitteilung des UKW. „Gleichwohl zeigen sich auch nach vollständiger Resektion hohe Raten an Lokalrezidiven und Fernmetastasen mit nur eingeschränkten Behandlungsoptionen“, sagt er. Bisherige Immuntherapieversuche im ACC mit Immuncheckpoint-Inhibitoren haben bislang lediglich moderate Erfolge verzeichnen können. Das Team um Prof. Michael Hudecek, ebenfalls UKW, erstellte nun glukokortikoid­resistente T-Zellen mit einem chimären Antigenzeptor (CAR), der gegen ROR1 auf ACC-Zellen gerichtet ist. „Wir zeigen, dass glukokortikoidresistente CAR-T-Zellen glukokortikoid­angereicherte Tumorumgebungen gezielt umgehen und ACC-Tumoren sehr effizient in vitro und in vivo heilen können“, meint die UKW-Biomedizinerin Laura-Sophie Landwehr, die zusammen mit Marc Philipp Schauer, auch UKW, den Schoeller-Junkmann-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie für ihre Arbeit an ROR1-CAR-T-Zellen erhalten hat. Als Nächstes wird die ROR1-CAR-T-Zell-Therapie (CART) in der first-in-human Phase-I-Studie LION-1 bei verschiedenen Krebsentitäten klinisch getestet.

Sabrina Kempe